Reisebericht LV und LIT

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Bezauberndes Baltikum,

 

so lautete das Motto unserer Reise nach Lettland und Litauen im Mai 2017.

Unser Flug ging zunächst in die lettische Hauptstadt Riga, einer sehr schönen, alten Hansestadt. Auch Perle des Baltikums genannt.

 

Die Stadt ist mit 700 000 Einwohnern die Größte des Baltikums. Ihre gesamte historische Innenstadt wurde als UNESCO Weltkulturerbe ausgezeichnet.

Der berühmte Komiker Heinz Erhardt wurde hier 1909 geboren.

 

Am Ankunftstag unternahmen wir vier Zugvögel schon mal ohne Reiseleiterin einen Rundgang über die Vanšu Brücke, einer Schrägseilbrücke, bis in die Altstadt. Auf dem Fluss Daugova lag ein riesiges Kreuzfahrtschiff. Ein majestätischer Anblick vor einer malerischen Kulisse aus azurblauem Himmel mit weißen Wolken.

 

Bei unserem Stadtrundgang am nächsten Morgen sahen wir die Kathedrale St. Jakobs, den gotischen Dom (auf dem Domplatz befinden sich noch die Börse von Riga und die Commerzbank), den Wohnhauskomplex „Die drei Brüder“. Diese Häuser stammen aus dem 15. Jahrhundert. Der Legende nach wurden sie von 3 Brüdern errichtet. An der Fassade der Gebäude befinden sich Masken, die die Bewohner der Häuser vor bösen Geistern beschützen sollen. Heute befindet sich das das Architekturmuseum darin.

 

Der zentrale Platz Rigas ist der Rathausplatz. Hier befinden sich mehrere Museen und öffentliche Gebäude. In der Mitte des Platzes steht eine Roland Säule, der Roland ist ein Symbol für die Gerechtigkeit.

Ein Brillant der Stadt Riga, welcher mich besonders fasziniert hat, ist das Anfang des 14. Jahrhundert errichtete, filigran verzierte Schwarzhäupter Haus, mit seiner farbenfrohen und goldverzierten Fassade.

 

Das Haus wurde von einigen Organisationen für Feiern und Zusammenkünften genutzt.

Ab dem 17. Jahrhundert war die Händlervereinigung der Schwarzhäupter Inhaber dieses Hauses. Die Bewohner des Hauses waren junge, ausländische, unverheiratete Kaufleute.

 

Im prachtvollem Jugendstil präsentieren sich die Häuser des Architekten Michail Eisenstein. Er wurde 1893 Stadtrat im Bauamt und ließ ca 50 Häuser im imposant - verschwenderischen Baustil errichten. Zur heutigen Zeit gibt es ca. 800 Jugendstilhäuser.

 

Wir verabschiedeten uns von Riga, aber nur, um am Ende der Rundreise noch einmal zurück zu kehren. Unsere Fahrt führte uns weiter in die litauische Hauptstadt Vilnius, auch „Rom des Ostens“ genannt.

 

In Vilnius leben ca. 600 000 Einwohner. Die geografische Mitte Europas befindet sich 20 km nördlich von Vilnius.

Bei unserer Stadtrundfahrt besichtigten wir zuerst die Kathedrale St. Stanislaus. Mit ihrem Bau wurde bereits im 13. Jahrhundert begonnen. Bei dieser und anderer Kirchen im Baltikum steht der Glockenturm separat neben der Basilika.

Die sowjetischen Behörden schlossen nach dem 2. Weltkrieg die Kirche, sie stand danach

3 Jahre leer. In dieser Zeit wurden wertvolle Kunstgegenstände geraubt.

 

1953 wurde sie umgebaut und es wurde 1956 in ihr eine Kunstgalerie eröffnet.

Bereit vor dem Zerfall der Sowjetunion im Jahr 1991 wurde die Kathedrale 1989 an die katholische Kirche zurückgegeben.

 

Nach dem Besuch der Kathedrale fuhren wir weiter zum „Tor der Morgenröte“. Das ist ein wichtiger Wallfahrtsort für Orthodoxen und Katholiken.

 

An der Außenseite des Tores befindet sich das Wappen des Großfürstentum von Litauen, an der anderen Seite ist eine Ikone der Schwarzen Madonna, der Mutter Gottes zu sehen. Diese Ikone zählt zu den bedeutendsten Heiligtümern.

 

Wir besuchten dann die Orthodoxe Heilig - Geist - Kirche. Ihr barocker, Rokoko ähnlicher Baustil ist eher untypisch für eine orthodoxe Kirche.

Dieser prunkvolle Bau erstrahlt im Inneren in grünen und blauen Farben.

 

Unser Rundgang führte uns weiter zur 1578 gegründeten Universität von Vilnius. Beeindruckend war die mit Wandmalereien des Malers Smuglewicz verzierte Bibliothek der Universität.

 

Unsere nächste Etappe war der Besuch des Schlosses des Großfürsten. Zweihundert Jahre nach der Zerstörung des Königsschlosses wurde es wieder aufgebaut.

Bei Ausgrabungen an der alten Stelle des Schlosses im Jahr 1987 kamen alte Fundamente, Münzen, Teile der Fassade und weitere interessante Fundstücke zu Tage. Aufgrund der Vielzahl dieser Fundstücke wurde der Wiederaufbau des Schlosses beschlossen.

Im Keller kann man noch Originalteile der Fundamente und andere Fundstücke betrachten.

 

Vom Schloss aus hat man einen guten Blick auf den Gediminas Turm, dem Wahrzeichen von Vilnius.

 

Am nächsten Tag machten wir einen Ausflug zur Wasserburg Trakai.

Die Burg liegt eingebettet in eine malerische Seenlandschaft. Sie gehört zu den am meisten fotografierten Sehenswürdigkeiten Litauens.

 

Am Eingang der Burg wurden wir von einem Ritter in voller Rüstung empfangen. Im Innenhof der Burg führte er dann mit einem anderen Ritter Kämpfe vor, wie sie im Mittelalter ausgetragen wurden. Es wurden Waffen aus dieser Zeit gezeigt.

 

Nach diesem beeindruckenden Schauspiel begannen wir unseren Rundgang durch die Burg.

 

Im Museum wird die Geschichte der Burg und ihre Aufbauphase dargestellt.

Der schönste Raum in der Burg ist der Thronsaal. Die mit Glasmalerei verzierten Fenster leuchten in bunten Farben, der Fußboden besteht aus Keramikfliesen.

 

Die Gewölbe waren mit Wandfresken geschmückt, leider sind nur noch Farbreste davon zu sehen. Es wurden Heilige, Szenen aus dem Hofleben und Kriegszügen dargestellt.

Heute ist der Saal mit Werken junger, litauischer Künstler versehen.

Nach dem Besuch dieser großartigen, einmalig schönen Wasserburg fuhren wir nach Vilnius zurück.

 

Ein besonderer Höhepunkt unserer Reise war der Besuch des Freilichtmuseums in Rumšiškes, welches mit 183 Bauwerken das größte Freilichtmuseum in Europa ist.

Es wurde 1974 eröffnet. Ein 7 km langer Rundweg führt vorbei kleinen Dörfern mit historischen Holzhäusern, in denen man sehen kann, wie die Menschen früher eingerichtet waren und welche Handwerkzeuge, Kleidung, Geschirr und Möbel ihnen zur Verfügung standen.

 

Im Mittelpunkt des Museums befindet sich eine kleine Stadt mit einer Kirche, einer Bücherei und verschiedener Werkstätten wie z. B einer Töpferei und einer Schmuckwerkstatt. Dort konnten wir sehen, wie Schmuck aus Holz und Bernstein hergestellt wird. Natürlich kauften wir auch ein paar Schmuckstücke aus Bernstein.

 

Sehr emotional bewegt waren wir von dem Vortrag der 90 jährigen Frau Lena Saulute Spakuskiene, welche 1941 von Sowjetsoldaten nach Sibirien verschleppt wurde und in einer Jurte aus Erdziegeln überlebte.

 

In einer Gaststätte wurden wir mit traditionellen, litauischen Käse und Tee bewirtet. Eine romantische Kutschfahrt durch das Museumsgelände beendete diesen erlebnisreichen Rundgang durch das Freilichtmuseum.

 

Am nächsten Tag besuchten wir die zweitgrößten Stadt Litauens, Kaunas, welche von 1920 bis 1940 Hauptstadt von Litauen war.

 

Zuerst besuchten wir die rote Backsteinburg, welche am Zusammenfluss von Neris und Memel liegt. Sie wurde mehrmals von den Kreuzrittern zerstört.

In der Burg gibt es kleinere Ausstellungen und das Touristenbüro ist dort untergebracht.

 

Wir schlenderten weiter in Richtung Rathausplatz, dort befinden sich das Rathaus (es wird wegen seines langen, weißen Turm auch „Weißer Schwan“ genannt), die Jesuitenkirche und die Peter und Paul Kathedrale.

 

Im Stadtzentrum von Kaunas befindet sich eine 2,5 km lange Fußgängerzone, welche zum Verweilen in einem der vielen Cafes und Gaststätten oder zum Schoppen in einer der Boutiquen einlädt.

Nach der Pause fuhren wir weiter zum Kloster Pažailis. Es besitzt eine der schönsten Barockkirchen Litauens. Das Innere der Kirche zieren Wände aus rotem und schwarzem Marmor und ein Bild der Heiligen Jungfrau Maria mit einem Kind.

 

Von Kaunas aus sind wir zu dem Berg der Kreuze, ein Symbol der Litauer für den Widerstand gegen die Sowjetmacht, gefahren. Die von den Bürgern auf dem Hügel aufgebauten Kreuze wurden durch die Besatzer stets niedergewalzt, jedoch von den Menschen immer wieder neu aufgestellt.

Die Legende besagt, dass dem Vater einer kranken Tochter im Traum eine weiße Frau erschien, die ihm riet, oben auf dem Hügel ein Kreuz aufzustellen. Der Mann tat es und als er zurück kam, war seine Tochter geheilt.

 

1993 hielt Papst Johannes Paul II bei seinem Besuch eine Messe vor etwa 100 000 Gläubigen. Ebenfalls beauftragte er den Franziskaner Orden ein Kloster zu bauen und den Berg der Kreuze zu betreuen.

 

Nicht nur die Litauer nutzen diesen heiligen Ort für Gottesdienste, Hochzeiten und Kirchweihen, sondern Gläubige aus aller Welt pilgern dort hin und stellen Kreuze mit verschiedenen Wünschen auf.

Auch ich kaufte ein kleines Kreuz mit einer Aufschrift in litauischer Sprache, da ich dieser Sprache nicht mächtig bin, fragte ich unsere Reiseleiterin, was dieser Spruch bedeutet.

Sie sagte: „Gott schütze deine Familie.“ Das hat mich sehr berührt, denn es ist mein innigster Wunsch.

 

Vom Berg der Kreuze fuhren wir in das für seine Schwefelquellen bekannte Seebad Jurmala, bummelten am Strand entlang und durch die Stadt.

Danach fuhren wir zurück nach Riga, um am nächsten Tag die Heimreise anzutreten.

 

Wir verabschiedeten uns von zwei Ländern mit einer atemberaubend schöner Architektur und ihren liebenswerten, freundlichen Menschen.

 

Unser Dank gilt unserer Reiseleiterin Vita, die uns sehr viel über die Geschichte und Entwicklung beider Länder erzählt hat und unserem Busfahrer Roland, der uns sicher durch beide Länder gefahren hat.

 

Wir wünschen den Beiden und ihren Familien für die Zukunft Gesundheit, Glück und Wohlergehen.

 

Eure „Mücker Zugvögel“

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